Cantigas y Romanceros
Klagfarben der Wehmut
Es war eine selige Zeit, das alte Al-Andalus, als auf der iberischen Halbinsel Christen, Muslime und Juden vom 8. bis zum 15. Jahrhundert relativ friedlich zusammenlebten. Eine „Kultur der Vielen“, nannte der Schriftsteller und Lebenskünstler Federico Garcia Lorca diese Mixtur, als er vor etwa 100 Jahren seine berühmte Gedichtsammlung Romancero Gitano veröffentlichte, in der er genau dieser kulturellen Durchmischung seines Heimatlandes Spanien in symbolistischer und oft surrealer Weise huldigt.
Von dieser Sammlung ließen wir uns inspirieren, ein Programm mit spanischen Cantigas und Romanceros aus 900 Jahren Musikgeschichte zusammenzustellen, vom 13. Jahrhundert bis heute. Und in diesen Liedern und Balladen, aber auch in von einem Erzählkünstler vorgetragenen Geschichten und in von uns in Auftrag gegebenen Liedern des jüdischen Komponisten Udi Perlmann (*1990), verfolgen wir die dramatische Zeit des Niedergangs des alten Al-Andalus nach der Eroberung von Granada durch die christlich-spanischen Truppen 1492, die Geschichte der Vertreibung der sephardischen Juden von der iberischen Halbinsel, die Geschichte von Kämpfen der Religionen, von Verfolgung und Vernichtung.
Und so verschmilzt in Cantigas y Romanceros wieder, was in Al-Andalus zusammengehörte: Religionen, Künste, Kulturen, Jahrhunderte …
Concierto Ibérico
Juan González Martínez – Barock-Posaunen (Ltg.)
Inés Pina Pérez – Barock-Blockflöten
Runar Kjeldsberg – Spanische Gitarre, Theorbe
Lea Suter – 16-Fuss-Cembalo
Peter Kuhnsch – Perkussion
Udi Perlman – Komposition
John Rogers – Storytelling
Einat Aronstein – Gesang
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